10. August 2016

Auf der Lehramtswoche in Celendín



Anfang Juli war unser Kollege Alfredo Mires als Referent zur Pädagogik-Tagung im Rahmen der Lehramtswoche in der Provinz Celendín eingeladen. Die Einladung erfolgte durch die Einheitliche Gewerkschaft der Beschäftigten im Bildungsbereich, Celendín, welche ihre Anerkennung äußerten für „die wichtige Arbeit und das Engagement für die Bildung in den Dörfern unserer Region, welche die Landbibliotheken Cajamarca leisten“.
Die Themen, die Alfredo vortrug (in Blöcken für Lehrer der Unter-, Mittel- und Oberstufe) waren die Leseförderung und die Bewahrung des alten Wissens. Innerhalb dieser Themen sprach er vom gegenwärtigen Rassismus in den Sozialstrukturen und wie sich dieser direkt auf das formale Bildungssystem überträgt. Er stellte die Tatsache in Frage, ohne Verstand unsere Türen zu öffnen für fremde Ansätze, wenn wir keine solide Basis in unserer eigenen Kultur haben, und erinnerte an einen Satz Mahatma Ghandis: „Ich möchte, dass die Kulturen der ganzen Welt über mein Haus wehen, so frei wie möglich. Aber ich lehne es ab, von irgendeiner (Kultur) „zusammengeweht“ zu werden. Ich lehne es ab, in einem fremden Haus zu leben wie ein Eindringling, ein Bettler oder ein Sklave“.
Durch die mündliche Tradition der Anden können wir das alte Wissen unserer Vorfahren am Leben erhalten und, indem wir das Buch als Werkzeug nutzen, können wir es in einer sichereren Form bewahren und weiter verbreiten. Vor allem die Geschichten sind Mittler, die Jahrhunderte wieder erstehen lassen können ohne es zu versäumen, ihre Samen zu hinterlassen.
Etwa 1500 Lehrer aller Bezirke der Provinz Celendín nahmen teil und zeigten ein großes Interesse daran, in den ländlichen Gemeinden und ihren Schulen eine Landbibliothek einzurichten.
Alfredo beschloss seine Vorträge immer mit jenem Satz, der unsere Tätigkeit zusammenfast: „Unsere Ehre rührt daher, dass wir die Hand dem Enkel reichten, ohne die des Großvaters loszulassen“.

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