26. August 2018

In den Gemeinden von San Miguel



Wir wanderten durch verschiedene Gemeinden der Provinz San Miguel in Pallaques, begleiteten den Beginn der Landbibliotheken in neun Sektoren und hielten nach Möglichkeiten Ausschau, weiter zu wachsen. In der Gemeinde Chuad begann der Lehrer Carlos Paredes, seine Bibliothek aufzubauen: er ist überrascht, mit welcher Begeisterung die Kinder die Bücher ausleihen!
Dies ist ein neuer Same von großer Hingabe. Und so wanderten, besuchten und redeten wir in Agua Blanca, Miravalles und Niepos.
Wir nutzten dies, um unser Opfer an die Erde im gewaltigen Inganchanca zu machen und grüßten diesen außergewöhnlichen Ort, Paucal, wo unsere Großväter die Felsen mit einer erstaunlichen Perfektion geschnitzt haben: es sind Gesteinsbrocken, die nicht aus einem Steinbruch zu kommen scheinen, weil sie keine Risse oder Adern anderer Körner oder Mineralien haben... und die Winkel sind eine Extravaganz an Genauigkeit, die eine Unendlichkeit von Fragen eröffnen.
An dieses alte Sprichwort muss man sich einmal mehr erinnern, das besagt: „Es ist erstaunlich, wie viel wir wissen müssen, um zu verstehen, wie wenig wir wissen“.

 



20. August 2018

Ramiro- auferstanden

Vor wenigen Wochen fuhr unser Kollege Ramiro Yglesias, Gemeinde-Koordinator von Hoyada Verde in der Provinz Contumazá früh am Morgen los, um eine Zone zu besuchen, in der die Bibliotheken wieder neu belebt werden müssen. In einer der geschlossenen Kurven der Straße stürzte der Kleinbus, in dem er fuhr, in den Abgrund. Zwei der fünf Passagiere starben. Ramiro wurde schwer verletzt. Zu dieser Versammlung unseres Netzes rief uns Ramiro an, wir stellten den Lautsprecher an und er las uns ein Gedicht vor, das er geschrieben hatte:
Die Geschichte meines Schicksals
Die Geschichte die mir geschah
berührt das Herz
und nicht bei den Freunden zu sein
ist eine Trostlosigkeit.
Das Leben bringt uns Leid
und auch viel Freude,
immer habe ich die Hoffnung,
dass wir eines Tages zusammen sein werden.
Heute wurde ich neu geboren
beginne ein neues Leben
mit eurem Trost
glaube ich, wird sich die Wunde beruhigen.
Um zu genesen,
braucht man nicht nur die Wissenschaft
die Blumen heilen uns auch
wenn wir uns an sie erinnern.
Meine Bibliotheken, was werden sie tun,
wenn ich sie nicht mehr besuche
ich kann die Listen nicht erhalten,
da ich krank darniederliege.
Nun endlich verabschiede ich mich
weinet nicht
meine Grüße an euch alle
ins Zentralbüro.
Wir sind hier, aber auch dort, mit dir Ramiro!
 

Uns beschreibend



Einige Fragen über das Schönste, woran wir uns immer erinnern: die Tiere, die Pflanzen, die heiligen Berge, die Wasserquellen und die gegangenen Wege regten zur Ausarbeitung der Gemälde aus den verschiedenen Dorfgemeinden Cajamarcas an.
Die Bibliothekare des Netzes zeigten ihre Gemeinden voller Farbe, Textur und Geruch, voller Herz und Seele, Leben und Hoffnung.
Vielen Dank, ländliche Familie des Netzes!




Podiumsdiskussion der Bibliothekare

Wer könnte die aktuelle Situation besser analysieren als unsere Landbibliothekare, Kollegen – und Bauern, noch dazu aus dem ärmsten Teil des Landes.

Auf der Versammlung fand eine Podiumsdiskussion statt, moderiert von unserer Koordinatorin aus Jaén, Elizabeth Olano, an der die Koordinatoren Lino Gálvez aus der Gemeinde El Ahijadero in der Provinz Hualgayoc;
Jesús Fernández aus Huamachuco, Teil von La Libertad; Javier Huamán Lara aus Alto Perú, Bambamarca, und Jorge Carrasco aus San Juan bei Cutervo teilnahmen. Sie brachten Fragen im Zusammenhang mit den bevorstehenden Provinzwahlen, den Geißeln der Korruption und der Umweltverschmutzung und den Veränderungen der Produktion auf dem Land aufgrund des Klimawandels auf.

Das Tauschfest



Nach unserem All’Pata Paguikun – dem Opfer an die Erde, die Berge und die Verstorbenen -  begann das Tauschfest in der Versammlung der Bibliothekare: die Bücher, mitgebracht vom Land, die Sammlung anderer Bücher, um sie mitzunehmen, die Aushändigung des Leserregisters, die Berichte der Koordinatoren, der Lebensmut, Bücher für die Lesekreise mitzunehmen, war Teil dieses Tages. Die Bücher, Titel, die Karteikarten des Tausches und die Anfragen für mehr Bücher lassen eine Atmosphäre voller Begeisterung und Lebensmut entstehen, um mit der würdigen, ehrenamtlichen Arbeit der Bibliothekare auf dem Land fortzufahren.

Die Schritte evaluierend



Es waren um die 60 Personen aus den verschiedenen Provinzen Cajamarcas, Huamachuco und La Libertad versammelt.
Die Anwesenheit einer Gruppe Studierender der Hochschule in Jaen stach hervor, die, angeregt durch die Aufgaben der Landbibliotheken heimkehrten, um zu vertiefen und weiter zu lernen und zu verlernen; es war Luis Vílchez anwesend, der die Bibliothekarsarbeit seines Großvaters begleitet, unseres Koordinators Antonio Vílchez.
Wir freuten uns sehr über die Anwesenheit der Kollegen, begleitende Leser, neue Bibliothekare oder Koordinatoren der Provinzen Cajabamba, Celendín, Chota und San Marcos.
Die Mitglieder des Netzes der Landbibliotheken evaluierten gemeinsam ihre Schritte; in Regentropfen zeigten sie die bedeutendsten Aktionen und die Dramatisierung danach legte die Spur unserer bescheidenen aber beständigen Schritte auf dem Land offen.
Wir sind dankbar für das Weitergehen.

Die Campesino-Enzyklopädie



Dies ist der Ort, um die Aufgaben der Rettung zu teilen, die wir in den Gemeinden auf dem Land und in einigen Bildungsinstitutionen realisieren. Es sind Momente des Lernens rund um abweichendes Denken, sowie das Sprechen und Diskutieren über Prozesse der Dekolonialisierung. Dieses Mal konzentrierten wir uns auch auf das Lesen, die Erziehung, die Mündlichkeit und die Zeit der mündlichen Überlieferung.
In anderen Momenten wandten wir uns auch der Bedeutung der Rettung und dem Kennenlernen der Prinzipien zu, bis hin zur Vertiefung der Themen, dem Anerkennen des Kontextes, den verwendeten Medien, dem Stimulus und der Rücksicht der Umgebung, um es zu realisieren. Es gab Raum, um über unternommene Aktionen nachzudenken, sie anzuschauen und zu evaluieren und über die Herausforderungen und Anstrengungen des Projektes der Campesino-Enzyklopädie nachzudenken.
Am Beispiel der Campesino-Spiele wurde sichtbar, wie reich das schlichte und sensitive Auftreten der Art und Weise ist, auf dem Land zu spielen. Das Erretten der eigenen Wörter wird ein umfassendes cajamarquinisches Vokabular gestalten, unschätzbares Erbe unserer Gemeinden. Und das Bewahren des Guts und Reichtums in der cajamarquinische Tradition gibt uns ein Beispiel der Verschiedenheiten, die wir haben, in der Gesellschaft, dem Segen und dem Glück. Dies wäre ein würdiges Konzept, in der ganzen Welt verbreitet zu sein!
Das Treffen der Campesino-Enzyklopädie ermutigt uns neu, weiter zu suchen, zu retten und, wie unser Kollege Alfredo, Leiter des Projektes sagt, “Weiter zu machen erhebt unsere eigene Kultur, die Unterschiede zu respektieren und den Stolz der Gemeinschaft zurück zu gewinnen; wir beharren auf der Richtungsabweichung und der kulturellen Bekräftigung; und das Lesen der Texte quer durch die Welt, um in die Welt zurückzukehren”.