19. Juni 2017

Die Erde in Kolumbien erzählt

Ende letzten Jahres war unser Kollege und Vorsitzender des Netzes Alfredo Mires Ortiz in die kolumbianische Stadt Medellín eingeladen, um einen meisterhaften Vortrag zur Herausgabe des städtischen Lehrplanes zum Thema Sprache zu geben.

Nun haben wir das Vergnügen, diesen Vortrag  mit euch zu teilen mit dem Titel: „Die Erde erzählt: Sprache, Lesen und Schreiben im Bereich der Gemeinschaft“.
Alfredo sprach über verschiedene Themen, die sich unter folgenden Punkten gliedern: Das Gefühl und das Wort; Die blutige Entfremdung; Schrift oder das Gerinnen der Stimmen; Lesen: Wahrnehmungen und Beschreibungen; Sprachen, Gebiete und Suchen; und das Gehen.
Man kann das Video des Vortrags – herausgegeben von der „
Grupo Didáctica y Nuevas Tecnologías“ (Didaktik-Gruppe und neue Technologien) – hier sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=2S4-sOpC4b0
Das Video beinhaltet außerdem den Austausch, der nach dem Vortrag stattfand.
Unter folgendem Link kann man außerdem die Abschrift lesen:
https://aprendeenlinea.udea.edu.co/revistas/index.php/RIB/article/viewFile/326825/20784096
Hier einige glänzende Zitate von Alfredo:
Wir verlieren auch die Fähigkeit, uns selbst zu lesen. Glücklicherweise gehen die Ameisen nicht zur Schule: um zu lernen, muss man aufmerksam sein und sich immer wundern. Die Erde geizt nicht mit Lehren. Es gibt keinen größeren Weg als diese Verbindung, großzügig und fruchtbar, von allen mit allen, unter allen, für alle. In diesem Land sind diejenigen, die am meisten erinnern, die am meisten Vergessenen“.
„... Vielleicht ist das Problem nicht, dass die Versachlichung der Welt sich auf dem Fundament der hegemonialen Diskurse befindet, sondern die Ebene der Gleichsetzung, die die Personen und die Gemeinden von diesem Konzept und seinen praktischen erpresserischen Konsequenzen haben“.
„Es kommt vor, dass lesen- und schreiben-Können uns nicht in Leser und Schriftsteller verwandelt. In diesem Sinne alphabetisiert die Schule, kultiviert aber nicht“.
„Lange Zeit wird die Wahrheit unserer Identität verdreht. Und plötzlich gehen wir leidend an den Alpträumen derer, die keine Träume haben. Wir müssen nicht düsteren Wohlstand anstreben, wenn das Glück dieses Kontinents auf seinem Boden und in seinem Volk liegt. Wir müssen nicht verknöcherte Dekadenzen anstreben, wenn wir das Glück unseres eigenen Weges vererbt bekommen haben mit unserer wahrhaftigen Freude auf unserem legitimen Grund und Boden“.

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