31. März 2015

Geliebtes (Kleidungs-) Stück

Bereits vor einiger Zeit kam Frau Gladys Mena mit einer Gruppe Freundinnen ins Haus der Landbibliotheken, um ihren kleinen “Co-Libris” (die Kinder, die beim Lese-Projekt Co-Libris teilnehmen) beim Lesen zu lauschen; dort erfuhren sie von der Arbeit unserer BibliothekarInnen und fragten uns schließlich, ob sie ihre Kleidung und ihre Zuneigung mit uns wie mit einer Familie teilen dürfen.

In vielen unserer Gemeinden, wie allgemein bekannt (und obwohl trotz der sichtbaren Armut in den Wirtschaftsstatistiken von Wachstum gesprochen wird), belastet nichts mehr als der Mangel an Solidarität, an Medizin oder eines Mantels. Unsere Ältesten auf dem Land lehren uns immer, zu geben ohne die Bitte, etwas dafür zurück zu bekommen und sagen uns auch, dass das, was man gibt, vervielfacht zurückkommt; wir wachsen auf, erfreuen uns am Wissen unserer Großeltern und es ist so, dass immer noch – trotz der ökonomischen Armut - der Wille überwiegt, die Fähigkeit, den Mitmenschen zu begleiten. Und unsere BibliothekarInnen beziehen die ganze Familie mit ein, um die Leser zu betreuen, ohne die Mühe zu scheuen, ohne Öffnungszeiten beachten und überhaupt eine Vergütung zu erwarten. Auch diese Mütter begleiten mit ihrer Großzügigkeit diesen Einsatz. Ihnen gilt unsere Anerkennung.
 
Habt ihr schon einmal daran gedacht, dass, wenn es das "Wir" nicht gäbe, es niemanden gäbe?

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