26. August 2015

Wanderungen in Yunchaco‏: Wege

 
Wir hatten unseren Kollegen Alfredo Mires – Gründungsmitglied und Koordinator des Netzes – gebeten, dass er Aufzeichnungen seiner letzten Reise in den Norden Cajamarcas mit uns teilt. Hier sind einige seiner Notizen:

Auf der Wanderung durch die Gemeinden von San Miguel gingen meine Schuhe entzwei. Und es lohnt sich nicht mehr, sie zu flicken. Nach der Rückkehr reicht es nicht einmal, den Rucksack auszupacken, denn ich muss bereits wieder los, bis zu den Gemeinden im Nord-Osten.
Es sind praktisch zwei Tage, um dorthin zu reisen, am Abend und im Morgengrauen abreisend, streckenweise mit dem Bus, Combi, Lastwagen und zu Fuß.
Seit bereits einiger Zeit sieht César Eladio Burga – Koordinator der Landbibliotheken im Distrikt La Ramada, Cutervo – die Möglichkeit, in der Zone Yunchaco - und noch etwas weiter, wo er ein Stück Land hat - neue Bibliotheken einzurichten …
Und dorthin gehen wir, um mit den Menschen zu sprechen.
Im Morgengrauen erwartet uns in San Juan Aníbal Delgado, der mit Jorge Carrasco die Bibliotheken dieser Zone koordiniert. Die Familie von Jorge teilt ihr großzügiges Frühstück mit uns, als Stärkung für die vielen Stunden, die wir bis Yunchaco noch bergauf laufen müssen, mit dem Gewicht der Bücher und der Ausstattung – inklusive einiger Hühner – auf dem Rücken.
Aber es ist, wie wenn der eigene Weg den Fußmarsch beleben würde, inmitten dieser Berge, wo die Bäume mit Namen „sanlorenzo“ mit dem Feuer ihrer purpurnen Blüten dem vibrierenden Grün trotzen. Und am Boden, von Zeit zu Zeit, der große Fluss Marañon – „die goldene Schlange“, wie sie der Schriftsteller Ciro Alegría nannte - , die sich der Vereinigung mit dem Amazonas-Fluss nähert.
Sie sind kaum zu glauben, diese offenen Straßen am Rande der Abgründe.
Wenn manche sagen werden: “Wozu Bibliotheken an diesen Orten?”, so muss man antworten: „Wie ist es möglich, keine Bibliotheken an diesen Orten zu haben, die es so benötigen?“

P.S.: Bei der Rückkehr mussten wir einen Teil der Strecke mit einem altertümlichen und verrosteten Pickup zurücklegen, der mit riesigen Säcken Kaffee, Mais und anderen Bündeln beladen war, die einen schaukelnden Berg formten. Obendrauf wir. Die Felgen ohne Spur reichten kaum aus in den engen und herausfordernden Straßen.
 
 
 

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