31. Mai 2013

Der Tag des Buchs

Hier ein großherziger Gruß, den wir zum Tag des Buches bekamen:

„ Ich hörte im Radio, dass heute der Tag des Buches ist…sie sprachen von Bibliotheken, über die Bücher, über die spanische Sprache und ich dachte: Warum sprechen sie nicht über das Leben wie das von Bibliotecas Rurales, darüber, wie deren Bücher geboren werden, über den freien, offenen, natürlichen Raum der Rettung, der uns durch die Jahrhunderte hier in Amerika brachte…?“

In der Anmerkung des Radios sprachen sie nur über das Spanisch und vergaßen dabei die Sprachen, die immer hier waren, und nicht nur Sprachen waren, sondern auch Steine, Zeichnungen, Kunst,…

Deshalb, im Namen der Bücher, die ihr erstellt, bekommt ihr ein Danke, für die enorme Kraft, dies zu tun und zu veröffentlichen ohne Rast unter der glühenden Sonne, dem gewaltigen Wind, dem Regen, dem Schlamm, dem Staub der Straßen und dem Unverständnis Einiger.

Die Zukunft wird es euch danken.“


14. Mai 2013

Arrayán

Kleiner gefiederter Gott, du trotzt der Traurigkeit im Schoße der Geranie.
Möge die Ewigkeit leicht sein, die Küsse jedoch mögen Früchte tragen.
Keine andere Berührung soll es geben als die der Körper,
kein anderes Streben als den Flügelschlag, die Festigkeit des Schnabels
und den Glanz der zitternden Blütenblätter.


So schön schreibt Julio César Goyes Narváez, ein kolumbianischer Philosoph und Literat, der für sein dichterisches Werk schon mehrere Preise gewonnen hat.
Vor kurzem veröffentlichte er „Arayán“, einen Gedichtband, mit den ebenfalls großartigen Illustrationen der peruanisch-kolumbianischen Malers Armando Villegas.
Obwohl die Beiden sich nicht persönlich kennen – wohl aber über ihre Werke - , bat der Dichter Goyes Narváez unseren Freund Alfredo Mires, das Vorwort für den Gedichtband
„El quinde y los geranios“ (der Kolibri und die Geranien) zu schreiben.
Hier ein Auszug aus Alfredos einführendem Text: 
Zwei Arten der Weltsicht treffen ständig in uns und um uns aufeinander: Die Eine ist versachlichend, die Andere verstehtt sich als Teil einer Gemeinschaft. Der enthusiastische Propagandapparat der räuberischen Begierde sagt uns, die Welt sei ein Objekt, ein unbedingt zu nutzendes Mittel. Er sagt uns, dass Fühlen eine Schwäche sei, dass der Aufstieg Raub bedeutet, dass der Erfolg unerbittlich gegenüber dem Umfeld ist. Dass ja Plastik die Blume ersetzen kann und eine Software die Seele

Lesen

Durch die Dicke des Staubs in den Büchern einer öffentlichen Bibliothek, kann man die Kultur eines Buchs messen.
John Ernest Steinbeck
 
 

Alegre!

Schon vor einigen Wochen, an einem frühen Sonntag Morgen, erwartete uns eine angenehme Überraschung:  der Koordinator aus Cajamarca Luis Alegre rief uns an, um uns zu sagen, dass sich vor der Tür unseres Büros eine große Kiste mit Büchern befände, um sie dem Netzwerk zu schenken.  Bücher, die früher das Vergnügen seiner Tochter gewesen waren, wurden nun weiter gereicht, um mit uns geteilt zu werden, mit unserer Gemeinschaft.
Diese Beweise der Wertschätzung, still und selbstlos, helfen, den Weg weiter zu festigen.
Der Philosoph, Poet und Revolutionär José Martí sagte: „Die Dankbarkeit, wie bestimmte Blumen, gibt es nicht in der Höhe, sondern ergrünt besser in der guten Erde der Demütigen.“