18. September 2013

Blume

Das Gebäude unserer Organisation wurde in „Minga“ konstriert, die einstige  Andinen-Bauweise mit gemeinschaftlicher und freiwilliger Arbeit.
Während einiger Jahre und mit der Teilnahme vieler Gefährten und Gefährtinnen stellten wir dieses große Haus auf, das uns jetzt beherbergt. Deshalb achten und pflegen wir es auch.
Vor einigen Wochen brachte unsere Mitarbeiterin Lola Paredes – interne Koordinatorin von Bibliotecas – einen Keim der Pflanze „Farolito chino“ („chinesische Laterne“) als Geschenk mit: ihr lateinischer Name ist Physalis alkekengi, und sie ist auch unter dem Namen „Farolillo“, „Farol“, „Corazoncillo“ oder „Alquequenje“ bekannt.
Und da wuchs sie nun, ein wenig schwach, mit der Hoffnung, sie blühen zu sehen, damit die Kolibris dieser Gegend etwas Nahrung haben inmitten einer Stadt, die immer mehr zu zementiert wird.
Und vielleicht noch mehr der Wunsch, dass sie blüht, aus dem heraus, da dieses Pflänzchen auch eine exzellente Medizin ist: es ist reich an Vitamin C und eine hervorragende Hilfe bei rheumatischen und Nierenerkrankungen.

Nun misst sie mehr als eineinhalb Meter und hat schon begonnen, sich mit Blüten und so auch mit Kolibris zu füllen.

Dankbarkeit und Wille

Während ihrer fortdauernden Freiwilligenarbeit in dem Verein der zivilen Hoffnung (Asociación Civil Esperanza) arbeitete Sarah Schnitzer auch mit unserem Netz zusammen. Sie beteiligte sich bei den Illustrationen des Buches „Der Geschichtendompteur“ Nr. 2 und am Nachzeichnen des Bestandes der Höhlenmalerei, die sich im Innern unseres Netzes entwickelt. Obwohl Sarah ihre Freiwilligenarbeit beendet hat und sich schon auf dem Rückweg in ihr Land befindet, begleitet sie uns weiterhin mit der Umsetzung des Bestandes und mit dem Einführen der „Yapitas“, eine unserer neuen Buchreihen.
Die „Yapitas“ benötigen die Erschaffung von Bildern, die einige unserer „klassischen“ Geschichten illustrieren. Im Fall des Abzeichnens der Höhlenmalerei verlangt es eine große Genauigkeit, damit die unsichtbaren Details durch die Witterung in Millionen von Jahren nicht verloren gehen; das beinhaltet – unter anderem Werkzeug – den Einsatz eines speziellen Programmes, das es ermöglicht, diese unbemerkbaren Striche in der grafischen Erfassung zu erkennen.

Wir wissen um die Anstrengung, die Kreativität und die Achtsamkeit, die diese Aufgaben mit sich bringen; deshalb unsere Dankbarkeit. Und wir wissen auch, wie Einstein sagte, dass „es eine mächtigere Schwungkraft gibt als der Dampf und die Elektrizität: der menschliche Wille.“

“Co-Libris” in wiederkehrender Versammlung!

Das Projekt Co-Libris wurde von unserem Netz als Angebot konzipiert, um durch die eigenen Kinder verschiedener Gemeinden in der Umgebung andere zum Lesen anzuregen.
Die Grundidee ist, dass sich diejenigen Kinder, denen das Lesen gefällt und die mit lauter Stimme vorlesen können, noch weiter ausbilden, um anderen vorzulesen und diese mit dem Inhalt und der Leseform zu begeistern.

Begleitet von ihren Lehrern – die mit der gleichen Ausdauer und Anstrengung wie ihre Schüler befähigt sind – und den Koordinatoren und Bibliothekaren des Netzes ging das Projekt weiter, als wir uns zu Beginn vorgestellt hatten: kaum begann sich ein Kind „ausgewählt“ vorzubereiten, wurden alle Kinder der Klasse zu einer eigenen Geschichte angeregt… und manchmal bis hin zu allen anderen Klassen der Schule!

Nun befinden wir uns in der Phase des Austausches: junge LeserInnen einer Gemeinde reisen in andere Gebiete, um ihre Lesefortschritte anderen Kindern und Jugendlichen zu zeigen.
So ist es in den Provinzen Contumazá und Cajabamba geschehen; von San Luis de Lucma in Cutervo  reisten sie bis zu der Gemeinde Masintranca in Chota und später kamen diese wiederum zu Besuch…! Es haben wahre gemeinschaftliche „Lesefeste“ stattgefunden!
Am Ende dieses Monats (September) versammelten sich junge LeserInnen von Bambamarca, Contumazá, Cajabamba und Cajamarca im Hauptsitz des Netzes in Cajamarca, um mit dem Feiern dieses intensiven Impulses für das Leben und die Lektüre fortzufahren.

14. September 2013

Videos über unser Netz

Uns wurde geraten, eine Kennzeichnung anzulegen, um den Zugang zu den Videos über unser Netz zu erleichtern. Vielen Dank für Ihre/eure Unterstützung und hier sind die Daten:
Dokumentarfilm von Pier Paolo Giarolo:

Die spanische Version und ohne Untertitel: http://www.vimeo.com/15828238
Die Version mit deutschem Untertitel: http://vimeo.com/17525536
Die Version mit französischem Untertitel: http://www.vimeo.com/15831981
Die Version mit englischem Untertitel: : http://vimeo.com/21726471
Die Version mit italienischem Untertitel: http://www.vimeo.com/15895474

Der erste Teil des Interviews, das Prof. Claudio Chipana mit Alfredo Mires im Januar 2013 führte, finden Sie hier: http://www.youtube.com/watch?v=0APKkyO-6jA&feature=youtube_gdata

 

Mehr Leser, mehr Gemeinschaft

Unser Kollege Javier Huamán, Gesamt-Koordinator des Netzes reiste, begleitet von Castinaldo Vásquez, Koordinator von Bambamarca vor einigen Wochen in die Gemeinde von Capilla in Choropampa – welche offiziel die ärmste Gemeinde im Land ist -, um, auf Anfragen der eigenen Bevölkerung und der Lehrer dieses Ortes, eine neue Bibliothek einzurichten.

Sie wurden von dem Lehrer Fredegundo Cabanillas begleitet, der vor vielen Jahren als Direktor der schulischen Einrichtung in Capilla gearbeitet und von unseren Tätigkeiten erfahren hatte.
Die Bibliothek wurde im Hause des Bewohners Alfonso Rodríguez eingerichtet, der sich sehr verpflichtet zeigte, die Leser zu betreuen.

Wir feiern diese Schritte.



Brief von Valerie

Vor einigen Tagen bekam das Netz der Landbibliotheken von Cajamarca erneut eine Bücherspende von Valerie Marchena.
Sie lebt in Lima und erfuhr durch ihre Eltern von unseren Tätigkeiten, was sie dazu inspirierte, einige ihrer eigenen Bücher zu spenden, um sie mit unseren LeserInnen in den Campesinos-Gemeinschaften zu teilen.
Danke Valerie für diese noble und solidarische Geste, die die Welt vieler anderer Kinder und Erwachsenen ändern kann. Und danke auch für die Zeilen, die du für uns geschrieben hast:

Lesen ist kein Verb, es ist eine Lebensform, mit der ich mich sehr glücklich fühle. Vielleicht mag es für viele eine langweilige Tätigkeit sein, aber ich weiß, dass es nichts besseres gibt. Wer liest, lebt tausend Leben, wer nicht liest, lebt nur eines.
Seit ich klein bin, prägten mir meine Eltern diese Liebe zur Lektüre ein. Als mein Vater mir von Bibliotecas in Cajamarca erzählte, spürte ich, dass man mit wenigen Büchern tausend Lächeln gewinnen könnte. Dies war mein Traum und schlussendlich tat ich es. Für mich ist es das höchste Glück, etwas mit anderen teilen zu können, was meinen Lebensgang wirklich verändert hat. Vielleicht fiel es mir anfangs schwer, aber ich dachte daran, wie vielen Personen meine Bücher gefallen würden und daran, dass ich meine Mission als Leserin erfüllen würde: diese Mission in anderen Personen zu wecken.
Mir würde es gefallen, wenn sie lachen, weinen, sich auf dieselbe Weise in das Lesen verlieben würden wie ich vor Jahren, das ist das einzige, das ich anbieten kann. Zum Schluss möchte ich dem Netz der Landbibliotheken in Cajamarca dafür danken, dass es mir die Möglichkeit gibt, es zu begleiten. Auch möchte ich euch für euer großes Werk gratulieren. „Ich dachte immer, dass das Paradies eine Art Bibliothek ist.“ (Jorge Luis Borges)

Valerie