Das Herz
unseres Netzes der Landbibliotheken ist, ohne Zweifel, der Tausch der Bücher.
Dieser basiert auf dem alten System des Tauschhandels unserer Produkte und
Arbeiten auf dem Land, aber hier tauschen wir Bücher aus.
Wenn es
das Fest des Tausches in unserer
Zentrale gibt – wie diesen 22. Novmeber - , reisen die Koordinatoren aus ihren
Gemeinden mit großen Kisten und Taschen voll Büchern an. Diese werden entgegengenommen
und der Ausbesserung, Auslese und – in den letzten Monaten – auch einer neuen
Klassifizierung und Codierung unterzogen.
Später
suchen und wählen die Koordinatoren neue Bücher aus, die sie in diesem Fall mit
in ihre Gemeinden nehmen möchten. Diese Bücher werden auf den Tauschlisten
vermerkt, damit wir im Zentralbüro sie später im Computersystem registrieren
können.
Der Tausch
kann in jedem beliebigen Moment stattfinden, aber uns bereitet es mehr Freude
und Lebensmut, wenn wir dies gemeinsam tun.
Früher
gingen alle Koordinatoren in unser Bücherlager und dort – dicht gedrängt und
mit mangelhafter Beleuchtung – wählten sie die Bücher aus, die sie im
Bücherregal geordnet fanden. Viele Titel blieben also unbeachtet und wir wurden
bald der Beengtheit dieser Umgebung überdrüssig.
Deshalb
schlug unser Kollege Alfredo Mires vor einiger Zeit vor, aus dem Tausch ein
Fest zu machen. Nun halfen alle die vorhergehende Nacht, die Bücher aus unserem
Lager in den großen Saal von Bibliotecas zu tragen, indem wir eine lange
Schlange bildeten, als würden wir Ziegelsteine oder Dachziegel in Minga
(freiwillige und gemeinsame Arbeit) weiterreichen, um ein Haus zu bauen. Später
sortierten wir die Bücher auf Tische geordnet nach Thematik und, am nächsten
Tag, sahen wir die Bücher durch, um die zu nehmen, die uns am meisten gefielen
oder die in unserem Gemeinden gebraucht wurden.
Am Ende
brachten wir wieder alle Bücher ins Lager zurück, wieder in freiwilliger
Zusammenarbeit mit Hilfe von vielen, vielen Händen.
Wir danken
allen, die dieses Fest des Tausches im November ermöglichten. Und vor allem
unserem Freund Kepa Osoro, der nicht ruhte, bis alle zu tauschenden Bücher
registriert und an ihrem Platz waren. In der Geschichte der Landbibliotheken
habe wir es noch nie geschafft, am Ende
der Versammlung mit der Registrierung fertig zu werden.
Danke an
alle für ein solches Bemühen und eine solche Entschiedenheit.