UNSERE PROJEKTE: Enzyklopädie der LandbewohnerInnen


21. Mai 2008


Zeichnet sich die mündliche Tradition in den Anden durch die mündliche Überlieferung aus oder bedeutet sie eine Vielfalt von Faktoren, die auf dem Verhältnis von Gesellschaft und Natur basieren?


Die Untersuchung der mündlichen Tradition ausgehend von den eigenen Vorstellungen der Landbevölkerung der Anden wird es ermöglichen, den Prozess der Wissensübermittlung besser zu verstehen. Wenn man die Rolle festlegt, die der Kontext der Natur in der mündlichen Tradition spielt (Moment, Umwelt ,darauf bezogene Themenelemente, Teilnehmende, Variationen, etc.) werden methodische Linien deutlich,  die für die Verwirklichung pädagogischer Konzepte übernommen werden könnten.

Ohne Wurzeln gibt es kein Blatt

Die Gemeinde als Ausgangspunkt und Zielpunkt. 1981 schrieben wir, die BibliothekarInnen des Netzwerkes der Landbibliotheken von Cajamarca die Geschichten unserer Gemeinden auf, stellten Bücher mit ihnen zusammen und diese wurden publiziert, um an ihren Ursprungsort zurückzukehren. “Es reicht nicht, Lesen zu lernen, wir müssen unsere eigenen Bücher produzieren”. 1986 gründeten wir das Projekt „Enzyklopädie der Landwirte“ und die GemeindebewohnerInnen schufen in Minga[1] die Serie „Wir, die Cajamarquinos“: 20 Bände in denen sie mit ihren eigenen Worten das Leben derer, die sie waren und weiter sein werden, beschreiben. Identität und Würde entstehen, wenn mensch dem Buch den falschen Glanz nimmt, der es
 immer als Machtinstrument verkleidete. „Jetzt lesen wir es nicht nur sondern machen es selbst”. Und das Leben geht weiter.






[1] Kommt aus dem Quechua und bezeichnet eine Form der Zusammenarbeit: Menschen kommen zu vereinbarter Zeit an bestimmten Ort und arbeiten gemeinsam an etwas/ helfen bei etwas.

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