23. August 2014

Über den Preis und das Interview

Im Dezember letzten Jahres bekam der Film “Bücher und Wolken” (im Deutschen: “Die Wolkenbibliothek”) über unser Netz der Landbiblitheken den National-Geographic-Preis auf dem Internationalen Berg-Filmfestival in Autrans in Frankreich.
Teile des Interviews, in dem der italienische Regisseur und unser Freund Pier Paolo Giarolo befragt wurde, findet man unter folgendem Link:
 

In Contumazá



Die Anwesenheit von Helen und Kate Heery nutzend, reisten wir in die Provinz Contumazá, um einige Bibliotheken zu besuchen.
Obwohl der Kummer nicht fehlte, ist der Lebensmut der ansässigen Bibliothekare lehrreich. Und Ramiro Yglesias, unser Koordinator, gibt das Bemühen nicht auf, dass die Lektüre das gemeinschaftliche Leben wiederbelebt.
In der Stadt hatten wir das Glück, doña Rosa Castillo zu treffen und zu grüßen, Bibliothekarin in Chilim Taya del Colal und, bereits auf dem Land, besuchten wir Janet Cedrón, Bibliothekarin von La Travesía.
Es ist die Zeit der Weizenernte und des Dreschens in diesem Gebiet, und so hat es viel Arbeit auf dem Land. Dennoch fehlte es nicht an Innigkeit, am Willkommensgetränk Chicha (Getränk aus lila Mais) und an der Zeit, miteinander zu sprechen.
Wir besuchten auch Guillermo Paredes, langjähriger Bibliothekar der Gemeinde Tamalurco; kurz vor der Gemeinde Shamón begegneten wir Señora Lucía Miranda, Bibliothekarin dieses Ortes, welche bereits auf dem Weg aufs Feld war, um den Arbeitern des Dreschens das Mittagessen zu bringen.
Wir hatten leider nicht das Glück, Marta Iglesias zu treffen, eine junge und begeisterte Bibliothekarin von Hoyada Verde, aber ihre Familie war da mit der großzügigen Hingabe wie immer.
Contumazá ist im Ganzen eine saubere Stadt, die nicht das Laster hat, unsinnige Gebäude in ihrem Gebiet zu erbauen, obwohl an vielen Stellen – im Durcheinander der Wahlwerbungen – die “Malereien” an den Steinen und Wänden nicht fehlen, die die Landschaft verderben.
Und man bemerkt das Fehlen von Wasser, die Zuwanderung vom Land in die Stadt mit der konsequenten Vernachlässigung der ländlichen Schulen...
Aber  so gehen wir, gemeinsam, suchen Wege und gehen.
 

22. August 2014

Besuche und Lehren

Ende Juli trafen die kolumbianischen Lehrer Esperanza Villegas López  und John Jairo Ocampo Cardona in Cajamarca ein, als Teilnehmer einer lateinamerikanischen Veranstaltung für  Erziehung.
Teil der Veranstaltung war die Präsentation eines durchgeführten Projektes – die alternative Campesina-Schule in Pomabamba – konzipiert und getragen von unserem Kollegen Alfredo Mires, außerdem lasen die teilnehmenden Kinder des Projektes Bücher vor, welche von unserem Netz hergestellt sind.
Voll von ihrer Lebensfreude und erzieherischen Hingabe weckte es bei den beiden das Interesse, unsere Organisation kennenzulernen und so kamen sie uns zu besuchen. Aber das bedeutete nicht nur Bewunderung und Respekt für unsere bescheidenen Tätigkeiten, sondern auch, dass sie uns ermutigten, in der Veranstaltung die  freien Stellen für den Verkauf unserer Bücher zu nutzen.
Also luden wir unsere Ausrüstung und Bücher ein, immer noch zweifelnd, ob jemand daran interessiert sei, aber Esperanza und John Jairo "nahmen den Kampf auf": Sie hätten sehen sollen, wie sie andere dazu ermutigten, diese wertvollen Beweise unserer Geschichte und Kultur mitzunehmen!
Danke, liebe Freunde, für eure Brüderlichkeit und eure stärkende Anwesenheit.

Besuch San Marcos

 
Dieses Wochenende reisten wir früh ab, um unsere Bibliotheken in den Gemeinden in der Provinz San Marcos zu besuchen; dazu musste man viel laufen und so mussten wir früh aufstehen.
Wir brachen in Cajamarca, begleitet von Helen und Kate Heery auf und, bereits in San Marcos, schloss sich die Gruppe unseres Kollegen Antonio Vílchez an, Koordinator der Zone von San Isidro, der von unserem Besuch in seiner Provinz erfahren hatte.
Von dem Dorf Poroporo gab es schlechte Nachrichten; unser Kollege Fidencio Paredes, ein langjähriger Koordinator von dort, konnte nicht kommen, da er sich in einem schlechten gesundheitlichen Zustand befand.
Die guten Nachrichten bekamen wir von don Manuel Rodríguez und seiner Frau, die uns zu sich nach Hause einluden und ihre Dankbarkeit zeigten für das, was die Bücher für ihre Familie bedeuteten und bedeuten; wir waren auch bei don Pablo Sánchez, der mit seiner Frau, seinem Sohn und uns ihre Entscheidung besprach, die Bibliothek in ihrem neuen Haus wieder neu einzurichten, wo sie sicher waren, die Leser besser empfangen zu können.
Dort sprachen wir auch über die Möglichkeit, neue Bibliotheken zu eröffnen.
Am Sonntag ist Markttag in San Marcos und die Bewohner kommen von ihren Höfen, um zu verkaufen und ihre Einkäufe zu erledigen; dies ist also eine gute Möglichkeit, unsere Bibliothekare aufzusuchen. Wir trafen uns mit don Germán Castañeda, mit don Isaac Vargas, mit der Frau von don José Atilano und der Frau von don Manuel Sánchez, welche uns eingeladen hatten, sie zu besuchen und um Implementierung (d.h. um Erweiterung ihrer Büchersammlung) in ihren Bibliotheken baten.
Die Rückkehr war energiegeladen und wir waren gewiss, dass die Bücher weiterhin die Geschlossenheit schmieden und die Gemeinschaft weiter wächst.

Wandernd mit Helen und Kate

 

Helen Heery ist Gründerin und Direktorin der Stiftung “Sarah´s Rural Library” in England. Ihre Entfaltung solidarischer Kräfte mit uns beeindruckt uns immer wieder. Und mit ihr ihre ganze Familie.
Heute besuchte uns Helen gemeinsam mit ihrer Cousine Kate.
Wir hatten die Gelegenheit, mit ihnen durch einige Zonen zu wandern, in denen sich ein Teil unserer Landbibliotheken befinden, mit ihnen ausführlich über unsere Träume und unsere Arbeit zu sprechen und ebenso gemeinsam die begangenen Wege zu betrachten.
Die Anwesenheit dieser Kolleginnen bestärkt unser Gefühl, begleitet und belebt zu werden. Der Weg – mit Personen wie ihnen – wird kürzer und angenehmer.
 

21. August 2014

Die Wolkenbibliothek

Diesen Mittwoch, am 20. August, zeigte der französisch-deutsche Fernsehsender ARTE den Film “Bücher und Wolken” des italienischen Reggiseurs Pier Paolo Giarolo über unser Netz der Landbibliotheken in seiner Sendung “Sommerliteratur”.
Die deutsche Version trägt den Titel “Die Wolkenbibliothek” und gibt damit den Hinweis auf die Abgeschiedenheit und die Höhen, in denen sich unsere Bibliotheken befinden, aber uns gleichzeitig mit den Büchern, den Träumen und der Hoffnung unserer Bibliothekare und Leser fliegen lässt.
Seit gestern haben wir viele Glückwünsche und gute Bemerkungen zu diesem Film durch unsere Freunde in Europa erhalten. Zwei dieser Kommentare möchten wir hier mit euch teilen:
Ein poetischer und zugleich politischer Film mit ausgezeichneten Aufnahmen!
Nun werde ich wieder zum Bücher lesen zurück kehren und sie – einige von ihnen – Seite für Seite erforschen, wie Sonia in dem Film!
Herzliche Grüße an euch alle. Wir werden uns hoffentlich bald wieder in Cajamarca sehen,
Elizabeth y Michael Ganßmann
Wir erfreuten uns an dem wunderschönen, inspirierenden und fast poetischen Film.
Ohne viele Worte hatten die Bilder ihre eigene mächtige Botschaft.
Alles Beste
Gabriele Klink

Lesen

 

Der Bibliothekar
"Liebst du mich?" "Sehr!" "Mehr als deine Bücher?" "Erpress mich nicht!"

Wege und Fugen

Das Netz befindet sich gerade in einem intensiven Prozess, seine Vorschläge im ganzen Bezirk Cajamarcas zu kommunizieren – das Projekt der Campesina-Enzyklopädie, das Gemeinschaftsprogramm, die Studiengruppe der andinen Vorgeschichte, das regionale Lesefestival der Co-Libris...
Vor kurzem stellten wir bei einer Reise in die Provinz Chota einmal mehr die fruchtbare Brüderlich-/ Schesterlichkeit und die Achtung fest, mit der einige Menschen uns helfen.
Die Lehrerin Rosa Cardoza machte uns mit unterschiedlichen Personen und Verbänden bekannt und hielt ein angenehmes Treffen mit dem Verein “Acer Montaña” ab, welcher am Schutz des Natur- und Kulturerbes dieser Zone interessiert ist.
Die Lehrerin Lilia Prado stellte gleichzeitig einen Kontakt mit den Dozenten des Pädagogikinstituts für uns her, welche ein ernstes Interesse am Teilnehmen an Bildungsprozessen zeigen, die unsere eigene Kultur stärken.
Von hier senden wir unsere Dankbarkeit und den Mut, sich immer neu zu beleben und weiter zu gehen.

Sarah erneut

Freunde sind jene seltsame Wesen, die uns fragen, wie es uns geht und hoffen, eine Antwort zu hören.
E. Cunningham

Sarah Schnitzer aus Deutschland wird erneut einige Monate als Freiwillige bei unseren Tätigkeiten mitarbeiten.
Wir kennen Sarah seit 2012 während ihrer Zeit als Freiwillige von “Weltwärts”, einer deutschen Organisation, welche den kulturellen Austausch auf weltweiter Basis fördert.
Auf ihre Weise – ruhig und engagiert – half uns Sarah also bei der Illustrierung des zweiten Bandes des “Geschichtendompteurs” und mit ihrem Talent für das Abpausen und die Zeichnungen in der Forschungsarbeit über die Höhlenmalerei. Auch begleitete sie uns während einiger Fahrten aufs Land und wurde Freundin und Teil unserer Familie.
Seitdem hat Sarah den Kontakt zu uns nicht verloren; sie unterstützt uns weiterhin mit einigen Aufgaben von Deutschland aus, wo sie zur Zeit studiert. Und war im Geiste mit uns in unseren Freuden und Leiden während der ganzen Zeit.
Nun freuen wir uns über ihre Anwesenheit und ihre Unterstützung hier in Cajamarca.

Wir bereisen unser Land

 

Die Schul- und Uniferien nutzend, reisten wir in Gemeinden in den Provinzen von Chota und Santa Cruz.
Wir hatten die Möglichkeit die Apus (heiligen Berge) Shuyundo, Racarrumi, Cerro Mualto zu sehen, sowie  das Naturheiligtum von Chaparrí.
Einmal mehr konnten wir die große Solidarität unserer Leute bemerken, die entzückente Schönheit der Landschaften dieser Region und die beeindruckende Magie jener Orte wie unsere.
Rumi und Mara,
Freiwillige des Netzes