16. November 2016

Der Tag des Hier sind Wir

Der Chronist Garcilaso von Vega erzählt, dass, als Francisco Pizarro und der Priester Valverde vom Inka Atahualpa forderten, dass er sich unterwerfe „er betrübt wurde (weil sie forderten...) über solch grobe Dinge, und gab ein Stöhnen von sich: „Atac!“, was soviel heißt wie „Oh Schmerz“ und damit gab er dem großen Kummer Ausdruck, den er empfand“.

Nicht ohne Grund: dieser empfand schmerzvoll das Massaker voraus, das wenige Minuten später begann.

Zehntausende der Unsrigen, einschließlich Kinder, wurden in den Abendstunden des 16. Novembers 1532 ermordet. In welcher Schule, Universität oder öffentlichen Einrichtung wird an diesem Tag für diese Menschen eine einzige Minute des Schweigens gehalten?
Wir, trotz der Schmerzen, „Wir sind Hier“ und ehren dadurch fortwährend unsere Vorfahren und feiern das Niemals-besiegt-werden.
Wir verfallen nicht dem desinformierten Getue, das weiterhin „das Treffen“ der zwei Welten, „als alles begann“, den „Tag der Rasse“ und anderen Unsinn dieser Art verkündet.
Weil die Eroberung noch nicht beendet ist, dauert das Leid an.

Nacht der Sonne


Vergangenes Jahr verwirklichte Antonio Basanta eine solidarische Krippenausstellung in der Kollektion Basanta-Martín mit über dreitausend Figuren, die in über zweihundert Krippen vereint waren, unter dem Namen „Nacht des Lichtes“.
Für dieses Jahr wiederholen Antonio und die Seinen, mit Unterstützung unseres Kollegen Kepa Osoro diese solidarische Anstrengung mit der erneuerten Ausstellung: „Nacht der Sonne“.
Die Ansicht wird im „Casa del Lector“ in Madrid, Spanien zu sehen sein und durchgehend vom 18. November bis 8. Januar geöffnet haben.
Es wird auch ein Ausschnitt des Filmes „Die Wolkenbibliothek“ und Publikationen unseres Netzes gezeigt werden, außerdem die großen Informationsplakate, auf welchen unser Projekt dargestellt wird, an welchen mit einer Hingabe gearbeitet wurde, die nur durch den außergewöhnlichen Geist der „Geschwisterlichkeit“ impulsiert werden kann.
Unsere Glückwünsche und Dankbarkeit für Antonio und allen, die diesen Impuls begleiten. 

Wir werden erinnert durch Ñaupa...

Das Gemeindeprogramm für die Begleitung von Kindern mit einer Behinderung ist als Rehabilitationsprogramm basierend auf der Gemeinde konzipiert.

Das bedeutet, dass wir weder Räumlichkeit für die Betreuung dieser Kinder, noch Personal dafür, noch Geräte oder teure Infrastruktur für die Rehabilitation haben.
Die ehrenamtlichen Koordinatoren sind Förderer oder Vervielfältiger unseres Angebots; die Verantwortung der Therapie, Rehabilitation, Integration, Inklusion und Besserung der Juanitos – wie wir die Kinder mit einer Behinderung liebevoll nennen – bleibt immer in den Händen der Familie und der Gemeinde.

Die Hauptaufgabe unserer Koordinatoren ist es, die Juanitos zu Hause zu besuchen, gemeinsam mit der Familie die weiteren Schritte zu bestimmen und den Familien die Übungen zu zeigen, damit die Kindern eine Verbesserung ihrer Situation erfahren können.

Zu Beginn geht dieser Prozess langsam voran und es ist sehr hart, denn die Familien erwarten, dass unsere Koordinatoren – wie in allen anderen gesundheitlichen und Rehabilitierungseinrichtungen – die Last der Therapien gänzlich selbst tragen. Es dauert im Schnitt ein Jahr, bis die Familien ihre tragende Rolle verstehen und in dieser gemeinschaftlichen Anstrengung ergreifen.

Inzwischen müssen unsere Koordinatoren sich etwas ausdenken, um der Familie zu demonstrieren, dass sie doch etwas erreichen können. Einer dieser neuen Versuche des Gemeindeprogramms ist es, ein Plakat in jedem Haus für die jeweilige Familie anzubringen mit drei sehr konkreten Aufgaben für ein Jahr.

Dafür half uns Alfredo – Gestalter der Ñaupas – mit einer inspirierenden und prächtigen Zeichnung. Danke Alfredo. Wir sind sicher, dass diese wunderbare Begleitung der Ñaupas den Familien und Kindern des Gemeindeprogramms sehr helfen wird.

Palomo und Salem

Zwei gefährliche Jäger sind zur Familie im Hauptsitz des Netzes gestoßen: Palomo und Salem.
Palomo haben wir schwerverletzt und verlassen auf der Straße gefunden; wir mussten den Arzt rufen, damit er uns hilft, ihn gesund zu pflegen und das endete sogar bei einem Stück amputierten Schwanz.
Und Salem kam von der Küste, beinahe erlag er der Höhenkrankheit, aber er gewöhnte sich an die Härte der Bergeskälte.
Nun spazieren sie hier herum und tun das Ihrige im Haus, aber es gibt keine Maus, die sich im Umkreis von Kilometern zeigt unter der Anwesenheit dieser Raubtiere.
Willkommen Brüder!

Sensibilisieren

Eines der Anliegen des Gemeindeprogramms des Netzes– für die Begleitung von Kindern mit einer Behinderung –ist es, voranzubringen, dass die Kinder mit irgendeiner Form von Einschränkung die Schule besuchen können.

Aus dem Grunde, weil wir grundsätzlich an die Notwendigkeit glauben, einen Raum der Sozialisation für diese Kinder zu haben, Orte außerhalb des Hauses, wo man sich auch wohl fühlen kann.

Obwohl der Schulbesuch von Kindern mit einer Behinderung seit vielen Jahren und durch das Inklusionsgesetz garantiert sein müsste, sind die Bedingungen an den Schulen  für diese Kinder nicht immer günstig.

Es gibt viel Ablehnung, sowohl von anderen SchülerInnen und Eltern, als auch durch einige LehrerInnen. Um zu helfen, diese Kluft zu verringern, setzen die KoordinatorInnen des Gemeindeprogramms Tätigkeiten der Sensibilisierung in verschiedenen Bildungseinrichtungen um.

Um diesen Weiterbildungsprozess zu unterstützen und zu stärken haben wir kürzlich – und als interne Ausgabe – eine Broschüre erarbeitet, die Konzepte und Spiele über diese Thematik beinhaltet, damit bezweckend, einen besseren Umgang mit Personen mit einer Behinderung zu fördern.

Diese Material ist bereits in Umlauf und kann auch bei uns bestellt werden. 

Weihnachtslieder mit Sarah

Glückwünsche an unsere Freunde des Sarah's Rural Library Fund und aufrichtigen Dank für ihren fortlaufenden solidarischen Einsatz.

Sarah's Rural Library Fund wurde als Wohltäter für die Veranstaltung „Big Christmas Wind Orchestra y Choir“ ausgewählt, welche am 18. Dezember in London stattfinden wird.

MusikerInnen in allen Altersstufen und unterschiedlichem Können werden sich über drei Tage versammeln, um während dem Weihnachtsmarkt des Spitalfields in Bishop's Square Weihnachtslieder zu spielen. Eine gute Möglichkeit, weihnachtliche Stimmung zu erzeugen und unsere Tätigkeiten zu präsentieren und kennenzulernen.

Wir sind und werden mit euch dort sein, beim Singen und in der Umarmung.

Auf der Buchmesse “Ricardo Palma”

Herr José Carlos Alvariño, Direktor der peruanischen Kammer der nationalen Buchmessen setzte sich mit uns in Verbindung, um uns einzuladen, an der Buchmesse Ricardo Palma teilzunehmen.
Unser Zentralkomitee der Koordination nahm die Einladung an und beauftragte unsere Kollegen Alfredo Mires (Mitbegründer und leitender Beisitzer des Netzes) und Nanci Huamán (örtliche Bibliothekarin der Gemeinde Liuchucolpa), unsere Organisation zu vertreten.
Die Messe fand vom 21. Oktober bis 6. November in Lima statt. Es ist eine der ältesten Buchmessen Amerikas, die sich in einen wertvollen Ort für die Annäherung in den kulturellen Tätigkeiten und der Bibliografie, national und international gestaltet hat.
Neben dem öffentlichen Austausch über unser Netz der Landbibliotheken, der am Abend des 28. Oktober stattfand, nahmen unsere Kollegen an Interviews teil und entwickelten eine Reihe von Kontakten.
Nanci und Alfredo betonten die Gastfreundlichkeit und die Achtung, mit welchen sie von den Organisatoren der Messe empfangen wurden, sowie auch von den lieben Freunden, die sie in Lima wiedertrafen. 

Lesend „unter dem Hut“



Vor einigen Wochen eröffneten wir drei Landbibliotheken in Gebiet von Celendín: die erste im Sektor Bellavista, in welchem eine Lehrerin, besorgt über die lange Zeit, die viele Kinder auf der Straße verbringen ohne etwas zu tun zu haben oder auf ihren Schulbeginn warten, entschied, diese Umstände doch nutzen zu können und die Kinder zum Lesen zu ermuntern. Doña Magalli Limay, Bibliothekarin, erzählte uns begeistert, dass sie die Bibliothek in ihrem Haus haben werde; sie werde außerdem jeden Nachmittag die Bücher auf einen Platz schaffen, “El sombrero” (der Hut) genannt, der sich wenige Meter von der Schule befindet und dort Lesekreise mit Kindern des Sektors stattfinden lassen.
Die andere Bibliothek befindet sich im Sektor Rosario Bajo, wo wir die Einweihung mit einem Opfer für die Erde begingen und durch einige leckere Kuchen und Kaffee von der Bibliothekarin bewirtet wurden. Doña Consuelo Livaque sagte uns, dass dies eine große Gelegenheit darstellt, damit all ihre Nachbarn, groß und klein, mehr über unsere Kultur kennenlernen und sich durch das Lesen der Bücher des Netzes bereichern.
Frau Zoila Castañeda wurde zur Bibliothekarin vom Sektor Huasmín ernannt, in dem unsere Bücher erneut die BewohnerInnen dieses Sektors begleiten werden.
Lynda Sullivan, Kollegin und Freiwillige des Netzes, belebte die Gemeinschaft und begleitete uns bei all diesen Anstrengungen.
Diese ernannten Bibliothekarinnen, Kolleginnen heißen wir herzlich willkommen.