17. Juni 2014

Maras Projekt

Mara Elina ist 12 Jahre alt und Freiwillige in unserem Netz schon seit immer. Vor einigen Tagen präsentierte sie uns ein Projekt zur Leseanregung:
“Schaut, ich habe diese Papierflieger gemacht. Wir können noch viel mehr machen. Auf ihre Flügel habe ich diese Gedanken geschrieben (ein Teil ist auf einem Flügel, der andere auf dem anderen Flügel)...Lasst uns hoch nach Santa Apolonia (der Hügel, von dem aus man die ganze Stadt Cajamarca sehen kann) und von dort aus können wir die Flieger in alle Richtungen fliegen lassen.
Wenn jemand einen Flieger in die Hände bekommt, wird er diese Gedanken lesen und kann den Flieger danach wieder fliegen lassen, sodass es noch andere lesen können...
Während die Papierflieger weiter fliegen, fliegen die Ideen auch weiter!”
Dies sind einige der Gedanken, die Mara für das Fliegen erdacht hat:
-Wir lesen die Vergangenheit, wir übersetzen die Gegenwart...und wir schreiben die Zukunft.
- Ein Wort ist ein Bild, zwei Wörter eine Landschaft...Ein Buch ist eine ganze Welt.
- Freundschaft und Familie sind nicht dasselbe...aber ohne Familie gibt es keine Freundschaft und ohne Freundschaft keine Familie.
- Es gibt immer etwas, was der Mensch überwinden muss...und wenn er aufgibt, lässt er seine Ziele im Gestern
- Wenn uns etwas Schlechtes geschieht, sagen alle, dass Gott uns vor eine Herausforderung gestellt hat...aber wir sind es selbst, die diese Herausforderungen erbauen.
- Wenn wir das Gestern in der Vergangenheit lassen...wird es in der Zukunft kein Morgen geben.

“Die verzauberte Mühle”

Und nun kommt bereits das Heft 19 der Serie “Und andere Erzählungen” (“Y otros cuentos”) heraus, aus der Kollektion Biblioteca Campesina unseres Netzes!
Wir gratulieren zu dieser neuen Veröffentlichung, welche zehn Erzählungen vereint, die aus diversen Gemeinden von Cajamarca stammen.
Diese Geschichte begann 1982 und Hunderte von Erzählungen warten noch in unserem ATOC (Archiv der mündlichen Überlieferung aus Cajamarca) darauf, veröffentlicht und auf dem Land verteilt zu werden.

Tinku und ein Dokumentarfilm über den Qayaqpuma

Ende Mai hatten wir erneut einen sogenannten “Tinku”, wie die lokalen Treffen unseres Netzes genannt werden, in denen es um das Mit-teilen von Erfahrungen, Ausstellungen, Filmen etc. geht.
Dieses Mal hatten wir die Gelegenheit, intern den zweiten Teil des “El domador de cuentos” (Der Geschichtendompteur) zu präsentieren und den Fortschritt des Dokumentarfilmes über den “Apu Qayaqpuma” (Berg bei Cajamarca), “El corazon de las piedras” (“Das Herz aus Stein”) zu sehen, welche von der Gruppe “Apu Mediaproduktionen Cajamarca” (Apu media producciones de Cajamarca) erstellt wurde
(
https://www.youtube.com/watch?v=pDKoQzFELHI) und mehr ihrer großartigen Beiträge, die sie veröffentlicht haben.
Eine wertvolle Debatte entspann sich nach dem Film und als das Treffen endete, hatten alle Teilnehmer ihre Beiträge, die sie großherzig mitgebracht hatten, mit-geteilt.

Gesetze und Vertiefungen

 

Vor einigen Wochen reiste ich für einen Besuch des Gemeindeprogramms nach Masintranca in die Provinz Chota. Die Koordinatoren dort, Sergio und Dona, hatten mich gebeten, ihnen bei einem Workshop über Kinderrechte zu helfen.
Diese Rechte sind ein transversales Thema des Gemeindeprogramms in den letzten Jahren und sind schon recht vorangekommen in der Sensibilisierung und dem Ausbildungsniveau unseres Koordinatoren-Teams. Nun stand an, dies auf dem land anzuwenden und dies ist natürlich eine neue Herausforderung. Wir waren sehr besorgt und dachten darüber nach, wie ein Thema wie dieses wohl bei den Eltern unserer Juanitos (wie wir liebevoll die Kinder mit Behinderung nennen) ankommen würde, alles Campesinos und mit einem ungemein schwierigen Hintergrund, da sie Tag für Tag um das Überleben kämpfen müssen.
Deshalb wollten wir zu Beginn zunächst einen Raum für Gespräche und Austausch mit viel Vertrauen und Ruhe. Und wir waren sehr überrascht über die Offenheit aller anwesenden Eltern, über ihre Bereitschaft sich mitzuteilen, ihre Aufgeschlossenheit, ihre tiefgreifenden Aussagen und das große Vertrauen, das zwischen allen in diesem ersten Treffen war.
Mit bewegtem Herzen und großer Zufriedenheit trat ich den Rückweg an. Es gibt keine Worte, um diesem Vertrauen dieser großherzigen Gemeinde zu danken, ihrer Freundschaft und ihrer Vertrautheit mit allen.
Ich fühle mich wirklich gesegnet.
Rita Mocker