29. Januar 2015

Lesend

Wie lange noch werden die lateinamerikanischen Länder die Gesetze des Marktes akzeptieren, als ob sie ein unausweichliches Schicksal wären? Wie lange noch werden wir um Almosen bitten, in der Schlange der Bittsteller Ellenbogenstöße bekommen? Wie lange noch wird jedes Land darauf setzen, sich selbst zu retten? Wann hören wir auf, uns einzureden, dass die Demütigung nicht zahlt? Warum  bieten wir ihnen nicht gemeinsam die Stirn, um unsere Werte zu verteidigen, wo wir nur allzu gut wissen, dass sie uns teilen, um zu herrschen? Warum bieten wir ihnen nicht die Stirn, gemeinsam, gegen die Wucherschulden? Welche Macht hat sonst das Seil, wenn es keinen Hals findet?
Eduardo Galeano
 
"Wir sollten von den Armen den Neid bekommen, den wir ihnen geben." "Liebling, dazu muss man großzügig sein."

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