13. April 2015

Eduardo lebt

Die Nachrichten am heutigen Morgen meldeten den Tod von Eduardo Galeano. Mich erreichten brüderlich/ schwesterliche Nachrichten mit großem Mitgefühl, da viele wissen, dass wir Freunde sind. Aber ich glaube nicht, dass Eduardo tot ist; das muss wieder einer seiner genialen “Abtritte” sein.
Vor wenigen Tagen nur schrieb er mir etwas.
Er war vom Krebs gezeichnet, verlor aber dennoch nicht den Lebensmut.
In einem seiner Briefe nach der Operation, die 2007 durchgeführt wurde, schrieb er mir: Ich werde aus dieser (Operation) gesund und munter hervorgehen, "schlimmer" als zuvor und hoffe nur, dass mich meine neuen Zellen nicht verraten...

Eduardo kann nicht tot sein.
Vor nun schon einigen Jahren, als Juan Medcalf starb und ich mit Eduardo den großen Schmerz teilte, erinnerte er mich an einen Satz von jemanden: “Der Tod ist etwas, das denen geschieht, die zurück bleiben”.
Eduardo lebt, wie auch Ernesto, Juan, Sarah, David, Lorena, Alberto, Luis Francisco, Heinz, Ignacia, Susana und viele andere der Unsrigen...
Aber trotz allem sind wir ohne Worte; trotz allem bleibt das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren und das Lächeln fällt uns schwer; trotz allem machen wir unsere Yupa, den rituellen Gesang für die, die aus diesem Leben getreten sind, welches weiterhin sprudelt.
Eduardo gehört zu denen, die nicht sterben. Aber wie schmerzt sein Fortgang, trotz dieses Wissens.
Für immer, Bruder.
Alfredo Mires Ortiz

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