Anfang Juli war unser Kollege Alfredo Mires als
Referent zur Pädagogik-Tagung im Rahmen der Lehramtswoche in der Provinz
Celendín eingeladen. Die Einladung erfolgte durch die Einheitliche Gewerkschaft der Beschäftigten im Bildungsbereich,
Celendín, welche ihre Anerkennung äußerten für „die wichtige Arbeit und das Engagement für die Bildung in den Dörfern
unserer Region, welche die Landbibliotheken Cajamarca leisten“.
Die Themen, die Alfredo vortrug (in Blöcken für Lehrer
der Unter-, Mittel- und Oberstufe) waren die Leseförderung und die Bewahrung
des alten Wissens. Innerhalb dieser Themen sprach er vom gegenwärtigen
Rassismus in den Sozialstrukturen und wie sich dieser direkt auf das formale
Bildungssystem überträgt. Er stellte die Tatsache in Frage, ohne Verstand
unsere Türen zu öffnen für fremde Ansätze, wenn wir keine solide Basis in
unserer eigenen Kultur haben, und erinnerte an einen Satz Mahatma Ghandis: „Ich möchte, dass die Kulturen der ganzen
Welt über mein Haus wehen, so frei wie möglich. Aber ich lehne es ab, von
irgendeiner (Kultur) „zusammengeweht“ zu werden. Ich lehne es ab, in einem
fremden Haus zu leben wie ein Eindringling, ein Bettler oder ein Sklave“.
Durch die mündliche Tradition der Anden können wir das
alte Wissen unserer Vorfahren am Leben erhalten und, indem wir das Buch als
Werkzeug nutzen, können wir es in einer sichereren Form bewahren und weiter
verbreiten. Vor allem die Geschichten sind Mittler, die Jahrhunderte wieder
erstehen lassen können ohne es zu versäumen, ihre Samen zu hinterlassen.
Etwa 1500 Lehrer aller Bezirke der Provinz Celendín
nahmen teil und zeigten ein großes Interesse daran, in den ländlichen Gemeinden
und ihren Schulen eine Landbibliothek einzurichten.
Alfredo beschloss seine Vorträge immer mit jenem Satz,
der unsere Tätigkeit zusammenfast: „Unsere
Ehre rührt daher, dass wir die Hand dem Enkel reichten, ohne die des Großvaters
loszulassen“.
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