11. August 2016

Steig auf, mit mir zum Leben zu erwachen...



Steig auf, mit mir zum Leben zu erwachen,
Bruder.
Reich mir die Hand aus der tiefen
Zone deines vergossenen Schmerzes.
Du wirst nicht wiederkehren vom Grund der Felsen.
Du wirst nicht wiederkehren aus der unterirdischen Zeit.
Blick aus der Erdentiefe mich an,
Bauer, Weber, schweigsamer Hirt:
Ich komme, zu reden durch euren toten Mund...

So ruft dieses Gedicht von Pablo Neruda (“Die Höhen von Macchu Picchu“, aus „Der große Gesang“), welches wir nun auf die Stufen unseres Hauses geschrieben haben, um während des Lesens aufzusteigen und es zu empfinden. So lesen wir, während wir hinaufsteigen. Und steigen hinauf, während wir lesen.
Gebt mir die Stille, das Wasser, die Hoffnung.
Gebt mir den Kampf, das Eisen, die Vulkane.
Neigt mir die Körper wie Magnete zu.
Eilt her an meine Adern, an meinen Mund.
Redet durch meine Worte und mein Blut.

Segundo Huamán, Freiwilliger, der uns bei der Konstruktion in diesen Tagen hilft, war der erste Leser dieser sprechenden Stufen.
Auch so durchdringen wir es, erinnern und läutern uns.

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