24. Dezember 2016

Cajamarca mit Schnee




In diesen Wochen reiste ich bis in den Norden, um die Kinder mit Behinderung des Gemeindeprogramms zu besuchen.
In Cajamarca haben wir in diesen Monaten eine harte Zeit erlebt mit großer Trockenheit, Waldbränden und extremem Wassermangel. Sehr viele Saaten und Samen sind verloren und viele Menschen wissen bereits nicht mehr, mit was sie ihre Töpfe und Mägen füllen sollen. Es ist eine sehr besorgniserregende Situation für uns alle.
Obwohl es nun bereits zu regnen begonnen hat, haben viele nun keine Samen mehr oder müssen neue kaufen, verschulden sich, ohne zu wissen, ob sie wirklich soviel Ernte haben, die es ihnen erlaubt, diese Schulden zurückzuzahlen.
Für meinen Teil war ich also vorbereitet, Höfe mit vertrockendem Mais und Bäume zu sehen, dazu noch von Waldbränden beschädigt, magere Tiere durch Wasser- und Grasmangel. Auch hatte ich von den Menschen auf der Hochebene gehört, dass es gehagelt hatte und es Frost gegeben hätte und ich stellte mir das Land vor, bedeckt mit Hagelkörnern oder mit dem Raureif am Morgen. Aber was ich dann in Wirklichkeit sah, war Schnee.
Ich wurde geboren und bin aufgewachsen in kalten deutschen Gebieten, das rief ein Gefühlschaos hervor. Ich spürte großes Heimweh, aber auch ein Schütteln, wenn ich mir die Menschen und ihre Tiere hier vorstelle ohne schützenden Unterstand oder Ställe, ohne schützende Kleidung, ohne sich bewegen zu können, um den Körper aufzuwärmen – da dachte ich an einige Kinder des Gemeindeprogramms -, ohne genügend Nahrung oder Feuerholz, um ein warmes Getränk zuzubereiten. Und ohne eine Regierung, die in diesen Situationen versorgt und unterstützt.
Dies wird ein Grund sein, uns mehr zu vereinen, mehr zu lernen und uns besser vorzubereiten... weil niemand weiß, was auf uns zukommt.
Rita Mocker
Verantwortliche des Gemeindeprogramms

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