17. Juli 2018

Den ursprünglichen Stimmen lauschen



Die zum Netz der Landbibliotheken zugehörigen Familien trinken von der Weisheit der Andinen-Kultur, der Weltanschauung, die eine inwendige und sensitive Erfahrung mit der Natur beinhaltet. Daher ist die Erziehung und Pflege von all dem, was es gibt, alltägliche Praxis in den Gemeinden auf dem Land;  es handelt sich um eine liebevolle Beziehung zur Welt, bzw. zu den Welten: der Welt von hier, der innerlichen, der von oben und der von dort.
Diese Erweiterung des Lebensraums erlaubt die ehrfürchtige, rituelle Haltung und das volle Gespräch mit anderen Wesen, da man nicht nur die menschliche Gemeinschaft kennt: man weiß von den Pflanzen, den Wolken, den apus (heiligen Bergen), dem eigenen Feld, den Seen, den Flüssen, allen Menschen dieser Welten, die die Urkultur der Anden bilden.
Diese leben, sprechen und lernen von der authentischen Herkunft mit ihr; Pachamama (Mutter Erde) ist in allem, was existiert, in dem, was wir sehen und was wir nicht sehen können, in dem, was wir teilen und unterstützen, denn wir sind alle Erde wir sind alle Gemeinschaft.
So ist das Misshandeln, Ausbeuten, Verschmutzen und Kontaminieren der Erde die größte Beleidigung, die wir der Natur antun.
Den Stimmen der Andinen-Kultur zu lauschen erlaubt uns, uns wieder einzustimmen auf die Stimmen der Pflanzen, auf den Klang und die Bedeutung der Winde und des Regens, auf die Lieder, die das Gemeinschaftsleben hervorbringt, auf das einfache und volle Leben; das vielfältige, vielschichtige und glückliche Leben der Menschen auf dem Land.
 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen